Reallöhne sinken wegen Teuerung trotz Lohnerhöhungen

Montag, 31. Oktober 2022
Im laufenden Jahr haben die Sozialpartner der wichtigsten GAV-Lohnabschlüsse eine Erhöhung der Effektivlöhne (+0.8%) und der Mindestlöhne (+0.6%) beschlossen. Wegen der Teuerung dürften die Reallöhne jedoch um 2.2% sinken. Zu diesem Fazit kommt das Bundesamt für Statistik aufgrund der Erhebung der wichtigsten GAV-Lohnabschlüsse.

Die Erhöhung der GAV-Löhne teilte sich 2022 von insgesamt 0.8% auf in 0.5% individuelle und 0.3%, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. 2021 hatte die nominale Erhöhung der Effektivlöhne mit 0.4% noch die Hälfte betragen. Unter Einbezug der Teuerungsprognosen von 3% für 2022 dürften die Reallöhne im GAV-Bereich dieses Jahr um 2.2% sinken. Von den Effektivlohnvereinbarungen seien rund 551000 Personen betroffen.

Stärkstes Lohnwachstum im Baugewerbe

Das Effektivlohnwachstum betrug in der Industrie und im Baugewerbe (Sekundärsektor) 0.9% und bei den Dienstleistungen (Tertiärsektor) 0.8%. Im Baugewerbe profitierten die Angestellten mit einem Plus von 1.1% am meisten. Im Gesundheits- und Sozialwesen stieg der Lohn mit +0.7% am wenigsten.

Die in den wichtigsten GAV festgelegten Mindestlöhne wurden 2022 um 0.6% angehoben, wie das BFS weiter schrieb. Das Mindestlohnwachstum habe im Sekundärsektor 0.6% und im Tertiärsektor 0.7% betragen. Rund 1664000 Personen unterliegen einem GAV, in dem Vereinbarungen über Mindestlöhne getroffen wurden. (sda)

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