Möglicherweise tausende Missbrauchsfälle bei Kurzarbeit

Donnerstag, 27. August 2020
Der Bundesrat rechnet mit mehreren tausend Missbrauchsfällen im Zusammenhang mit Kurzarbeit in der Corona-Krise. Er will die Kontrollen laufend ausbauen.

Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Gemäss einer am 27. August veröffentlichten Antwort auf eine Interpellation aus dem Nationalrat geht der Bundesrat aber davon aus, dass die Missbrauchsquote zwischen 1.5 und 3 Prozent liegt. Er stützt sich dabei auf die Erfahrungswerte der Arbeitslosenversicherung.

Derzeit sind rund 190'000 Betriebe in Kurzarbeit, wovon ungefähr 150'000 die Entschädigung tatsächlich in Anspruch nehmen dürften. Der Bundesrat schätzt die mögliche Zahl an Missbräuchen auf 2100 bis 4200. Derzeit könne aber noch keine Zwischenbilanz gezogen werden.

Zusätzlichen Handlungsbedarf über die ohnehin verstärkten Kontrollen hinaus sieht der Bundesrat nicht. Kontrolliert wird aufgrund von Meldungen, zudem werden Stichproben gemacht. Die zuständige Behörde konzentriert ihre Mittel derzeit vollständig auf diese Kontrollen. Der Bundesrat plant, dafür ab nächstem Jahr zusätzliche Mittel freizumachen und auch externe Treuhandgesellschaften beizuziehen. (sda/he)

Artikel teilen


Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf