Viele Kinder nehmen HIV-Medikamente nicht regelmässig ein

Donnerstag, 18. Juli 2024
Hauptgrund für das Versagen von HIV-Therapien bei Kindern ist eine unregelmässige Einnahme der Medikamente. Zu diesem Schluss kamen Forschende der Universität Basel in einer neuen Studie, in der sie untersuchten, ob Tests auf Resistenzen die Behandlung bei Therapieversagen verbessern.

Denn in reichen Ländern werden solche Resistenztests durchgeführt, wenn eine Therapie nicht anschlägt, wie die Universität Basel in einer Mitteilung zur Studie schreibt. In ärmeren Regionen fehlen solche Tests aber oft. Bei einem Therapieversagen können Ärztinnen und Ärzte nur Vermutungen anstellen, ob eine Resistenz des Virus oder eine unregelmässige Einnahme des Medikaments für das Therapieversagen verantwortlich ist.

Therapien versagen bei Kindern häufiger

In der Fachwelt wird daher diskutiert, ob mehr Resistenztests in Afrika die Behandlungserfolge bei Kindern und Jugendlichen mit HIV verbessern könnten. Weltweit leben etwa 2.6 Millionen Kinder und Jugendliche mit HIV, die grosse Mehrheit von ihnen in Afrika. Bei ihnen versagen Therapien deutlich häufiger als bei Erwachsenen. In der Studie, die in der Fachzeitschrift «The Lancet Global Health» publiziert wurde, untersuchten die Forschenden der Universität Basel mit Daten von 284 Kindern und Jugendlichen in Lesotho und Tansania, ob solche Tests tatsächlich helfen. Sie fanden dabei keinen signifikanten Unterschied in der Viruslast zwischen Gruppen mit und ohne Resistenztests.

Hoffnung auf mehr Ressourcen zur Verbesserung der Therapietreue

Dass Therapien oft versagen, scheine also daran zu liegen, dass Medikamente nicht regelmässig eingenommen werden. Eine Verbesserung der Therapietreue sei daher wirkungsvoller als breite Resistenztests, so die Forschenden. Laut der Mitteilung der Universität hoffen die Forschenden, dass mehr Ressourcen in Programme zur Verbesserung der Therapietreue für Kinder und Jugendliche fliessen.

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