Dieser Befund gilt «losgelöst von den Auswirkungen der aktuellen Covid-19-Krise», wie Suisseculture Sociale in einer Mitteilung schreibt.
Die Dachorganisation, in der sich Verbände der professionellen Kulturschaffenden zusammengeschlossen haben, hat nach 2006 und 2016 bereits zum dritten Mal eine Befragung beim Forschungsbüro Ecoplan in Auftrag gegeben. Seit der letzten Studie habe sich die Situation «noch einmal substanziell verschlechtert».
Demnach hat sich der Anteil jener Kulturschaffender, die ein Gesamteinkommen von 40000 Franken pro Jahr in und ausserhalb der Kultur erwirtschaften, seit der letzten Erhebung von 50% auf 59% erhöht. Wie Suisseculture Sociale vermerkt, gilt dies bei einer Wochenarbeitszeit von 45 Stunden.
Alter ungenügend abgesichert
Zudem zeigt die Studie auf, dass die meisten Kulturschaffenden im Alter auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind. Nur 69% der selbstständig und 86 Prozent der unselbstständig Erwerbenden bezahlen Beiträge an die AHV. Den Grund dafür macht Suisseculture Sociale darin aus, dass die Abrechnungsverfahren für die Sozialversicherungsbeiträge nicht auf Situationen mit häufig wechselnden Arbeitgebern oder mit Kleinstpensen ausgerichtet sind. Auch über die Zweite Säule mit Pensionskassen wird diese prekäre Situation nicht abgefangen. Zwar bemühe sich der Bund in den letzten zwanzig Jahren, potenzielle Rentenlücken für Kulturschaffende mit spezialisierten Pensionskassen aufzufangen. Weil aber häufig die Einkommenssituation nur geringe Beiträge zulässt, sei die Existenz im Alter nicht gesichert.
Für die aktuelle Studie wurde eine Online-Erhebung gemacht, an der sich knapp 1500 Personen beteiligt haben. Ergänzt wurde diese durch neun qualitative Gespräche über die Einkommens- und sozialversicherungsrechtliche Situation von Kulturschaffenden vor der Covid-19-Krise. (sda)
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